Northern Quarter, Manchester

An das so genannte Millennium Quarter mit The Triangle 14, Urbis 18 und der M.E.N. Arena 15 grenzt östlich das Northern Quarter an, welches sich in neuerer Zeit als kreatives Viertel einen Namen machte. Dies war jedoch nicht immer so: Während der industriellen Revolution wuchs die ganze Stadt Manchester schlagartig und im Northern Quarter siedelten sich bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts etliche Baumwollspinnereien an. Die Oldham Street mit ihren Lagerhallen und Geschäften galt als eine der wohlhabenden Straßen des Viertels und war die Wirkungsstätte von einigen einflussreichen Persönlichkeiten. So begann zum Beispiel der zweimalige Bürgermeister Abel Heywood seine Karriere als Zeitungsverleger und Lieferant von Büchern aller Art in der Oldham Street.

Der Niedergang des Northern Quarter

Durch den weltweit schärfer werdenden Wettbewerb in der Baumwollindustrie verlor Manchester im 20. Jahrhundert einen wichtigen Wirtschaftszweig: Der unaufhaltbare Niedergang der Woll- und Textilindustrie führte auch im Northern Quarter zur zwangsläufigen Umorientierung.

Nachdem im Anschluss an den Zweiten Weltkrieg die Gegend um die Market Street und das heutige Arndale Centre an kommerzieller Bedeutung gewann, entwickelte sich das Northern Quarter zu dem Teil der Stadt, der durch preiswerte Geschäftsflächen viele alternative Läden anzog. Seit dem Ende des 20. Jahrhunderts bietet das Viertel Abwechslung für jeden, der gern einmal etwas anderes als die typische Haupteinkaufsstraße mit den üblichen Modeläden erleben möchte.

Northern Quarter als Ort der Kreativität

Genau diese "andere" Atmosphäre ist es, die das Northern Quarter für viele so anziehend macht. Nicht umsonst wird diese Gegend oft als künstlerisches Viertel bezeichnet: Zahlreiche kreative Köpfe aus der Welt der Mode, Kunst und Musik haben hier ihre Spuren hinterlassen. So kann es beispielsweise vorkommen, dass dem Spaziergänger mitten auf dem Bürgersteig niedergeschriebene Gedichte begegnen.

Kunstliebhaber sollten die Northern Quarter Gallery in der Thomas Street besuchen, die sich mit experimentellen Werken jeglicher Kunstformen beschäftigt. Hier gibt es immer wieder Ausstellungen und Events, zu denen jeder Interessierte seine eigene Kunst beitragen kann. Diese Projekte haben dann beispielsweise zum Thema, wie aus Abfall Kunst werden kann.

Ausgehen im Northern Quarter

Das Northern Quarter beherbergt außerdem viele angesagte Bars und Clubs, in denen sich ein reges Nachtleben abspielt. Und auch verhungern muss niemand: die zahlreichen Restaurants, deren Angebote von typisch englischer Küche bis hin zu buddhistischen Spezialitäten reichen, lassen das Herz eines jeden probierfreudigen Besuchers höher schlagen. Im Northern Quarter kann man aber auch wunderbar shoppen – und dies ganz ohne die großen Einkaufszentren! In diesem Teil von Manchester findet man eher kleine Läden für Mode, Kunsthandwerk, CDs und Schallplatten - am besten man lässt sich durch die belebten Straßen treiben und schaut nach interessanten Läden; dabei wird man bestimmt schnell fündig.

Mit so viel kreativer Energie und alternativem Flair ist es kein Wunder, dass sich das Northern Quarter in den letzten beiden Jahrzehnten zu dem Teil der Stadt entwickelt hat, in dem der Besucher das "echte" Manchester jenseits des Kommerzes kennen lernen kann.